Mörsdorfer Fehlpassfestival gegen Rohr
Mörsdorf (mei) Dass die Mörsdorfer Fußballspieler am Sonntag vor allem in der ersten Halbzeit mit ihren Gedanken sonst wo waren, nur nicht beim Fußballspiel, verdeutlichte eine Situation in der ersten Halbzeit: Einen Freistoß auf der rechten Abwehrseite spielte TSV-Kapitän Alex Köstler, ansonsten die personifizierte Zuverlässigkeit, in Richtung eigenen Elfmeterpunkt, und niemand von seinen Mitspielern fühlte sich für den Ball verantwortlich. So schnappte ihn sich der hellwache Florian Klebl, war aber so überrascht von dem Angebot, dass ihm TSV-Torwart Patrick Gerner im letzten Moment den Ball von den Füßen stehlen konnte (29.).
Diese geistige Abwesenheit des TSV, die zu einem richtigen Fehlpassfestival führte, nützte die DJK/SpVgg Rohr aus und kam durch das 2:0 zu dem ersten Auswärtssieg der Saison. Allerdings hätten es sich die Mörsdorfer Nachbarn um einiges leichter machen können, wenn sie die Schwäche des TSV in der ersten Halbzeit konsequenter ausgenützt hätten. Nach dem 1:0 des gebürtigen Mörsdorfers Thomas Sattler nach einem Eckball, als er beim Abpraller am schnellsten schaltete (9.), hatte die DJK einige hochkarätige Möglichkeiten, um das Ergebnis deutlicher zu gestalten. Aber Bernhard Gruner vergab nach einem blitzschnellen Konter über Martin Schwerdt vom rechten Fünfereck (17.) ebenso wie Florian Klebl nach einem Gestopsel des TSV in der Abwehr, als er aus spitzem Winkel an Schlussmann Gerner scheiterte (27.). Und als auch DJK-Torjäger Schwerdt nach einem Eckball am langen Pfosten völlig frei das Leder volley in die Wolken drosch (37.), ging es mit dieser knappen 1:0-Führung für Rohr in die Halbzeitpause. Chancen des TSV im ersten Durchgang? Ein einziger Distanzschuss von Benjamin Ramsauer, den DJK-Keeper Florian Hafner mit etwas Mühe aus dem Torwinkel fischte (7.).
Dass sich TSV-Trainer Richard Meier noch eine weitere derartige Halbzeit ansehen würde, war nicht zu erwarten, und nach der entsprechenden Gardinenpredigt ging der TSV nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Oliver Johannes (TSV Winkelhaid), der mit dem Spiel kaum Probleme hatte, bedeutend aktiver zu Werke. Und fast hätte es, wenn auch durch eine Standardsituation, gleich zu Beginn zum Ausgleich gereicht. Doch Florian Hafner lenkte einen als Flanke gedachten Freistoß von Philipp Großbeck gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte (48.). Die plötzliche Steigerung des TSV führte jetzt zu Unsicherheiten auf Rohrer Seite, und nach einem Missverständnis in der DJK-Abwehr setzte Benjamin Ramsauer das Leder mit einem Außenristschlenzer an den linken Pfosten (55.). Und auch Florian Gerner brachte die weite Flanke von Benjamin Ramsauer am langen Pfosten volley nicht im Tor unter (57.). Als sich die Gäste mit der Zeit vom Druck etwas befreien konnten, gelang der Mannschaft von Trainer Rainer Büttner, der sein Team gewohnt lautstark dirigierte, doch noch die Vorentscheidung. Der aufgerückte Vorstopper Stefan Stark verlängerte einen Eckball von Andreas Bayer zum 2:0 in die lange Ecke (76.). Der TSV hatte zwar in der Schlussphase noch die eine oder andere weitere Chance, so zum Beispiel, als bei Eckbällen das Leder ein, zwei Meter vor dem Tor quer durch den Fünfmeterraum segelte, ohne dass ein TSV-Spieler zur Stelle gewesen wäre. Doch aufgrund der völlig verschlafenen ersten Halbzeit wäre ein Punktgewinn vermutlich auch fast nicht verdient gewesen.
TSV Mörsdorf: Patrick Gerner, Philipp Groetsch, Michael Mauderer, Alex Köstler, Philipp Großbeck, Christian Dausch, Stefan Hofbeck, Tobias Prantl, Florian Gerner, Daniel Kraus, Benjamin Ramsauer (Matthias Hofbeck, Martin Meixner).
DJK/SpVgg Rohr: Florian Hafner, Michael Flachhuber, Florian Kratzer, Stefan Stark, Andreas Bayer, Christoph Mederer, Florian Klebl, Raphael Meyer, Thomas Sattler, Martin Schwerdt, Bernhard Gruner (Jürgen Mederer, Sebastian Brandl, Martin Stöckl).
Tore: 0:1 Thomas Sattler (9.), Stefan Stark (76.).
„Überragend“, so Peter, war dagegen die Reserve bei ihrem 4:2-Sieg, den ersten Punkten nach der Winterpause. „Na ja, insgesamt war der Sieg wohl verdient“ relativierte Peter aber die Euphorie. Nach einem Rohrer Eigentor und Stefans („Peppis“) Treffer lag man schon 2:0 vorne, Rohr kam aber zum 1:2. Auch nach Peppis zweitem Treffer zum 3:1 verkürzte Rohr wieder. Helmut machte dann aber den Sack endgültig zu.
