TSV stürzt Tabellenführer
(mei) „Mit den zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen kann man jetzt wohl wirklich von einem guten Start in die Rückrunde sprechen“. Trainer Christian war fast schon begeistert von der Vorstellung seiner Schützlinge beim 3:0-Auswärtssieg in Laibstadt. Und das konnte er auch sein, denn dieser Sieg war hochverdient.
Bevor das Spiel begann, hatte Christian bei den Platzverhältnissen schon zwei Entscheidungen getroffen, die richtungsweisend waren. Bei dem böigen, fast schon stürmischen Wind auf Laibstadts Höhen verstärkte er mit Martin als Libero die Abwehr, und ließ, vorausgesetzt die Platzwahl wurde gewonnen (was Alex dann auch tat), zuerst gegen den Wind spielen. Das hieß dann also im ersten Durchgang: Verteidigen, was das Zeug hält. Und in der Halbzeitpause hatte Christian nur ein Wort für seine Defensive: „Überragend!“. Die weiten Bälle auf die Stürmer, allen voran Toptorjäger Stephan Handl, bleiben wirkungslos. Wenn der Tabellenführer mal gefährlich war, dann durch Distanzschüsse oder Standards. Und da stand dann im Tor Benedikt, der über sich hinauswuchs. In der Angangsphase parierte er zwei Weitschüsse der Laibstädter, und dann die Freistöße von Handl. Den kurz vor der Halbzeit fischte er mit einer Klasse Parade aus dem Winkel (44.). Offensiv war vom TSV aber kaum was zu sehen.
Nach dem Seitenwechsel änderten sich dann die Vorzeichen grundlegend. Jetzt war von Laibstadts Angriff nichts mehr zu sehen, und der TSV blies zum Angriff. Das aber bedeutend besser und auch effektiver als die Gastgeber in der ersten Halbzeit. Als Alex, der trotz einer schmerzhaften Rippenprellung durchhielt, einen Befreiungsschlag der DJK abfing und Serdar auf links außen schickte, schaltete dieser den Turbo ein. Und halblinks im Strafraum bewahrte Serdar die Übersicht, passte quer zu Benni, der im Sprung nur seinen linken Fuß hinhielt und das Leder entgegen der Laufrichtung des Torwart zum 1:0 in das Tor abprallen ließ (60.). Und auch dem zweiten TSV-Tor ging ein Pressing auf die DJK-Abwehr voraus. Nach einem Einwurf der Gäste fing diesmal Flo das Leder ab, spielte auf Serdar, der dann seine Zauberkiste öffnete. Er zog aus der Drehung ab, der überraschte DJK-Keeper Christian Struller bekam zwei die Fingerspitzen noch an den Ball, konnte den Einschlag im rechten Eck aber nicht verhindern – 2:0 für den TSV (70.). Der ebenfalls wie schon in den vergangenen Spielen extrem gut aufgelegte Benni hatte dann sogar die Chance zum 3:0. Nach einem weiten Abschlag von Benedikt erlief sich der TSV-Torjäger den Ball, umkurvte zwei Gegenspieler und traf dann von halbrechts mit links (!) den Pfosten (74.). Und auch der TSV war bei Standards gefährlich. Einen Eckball von links von Marco setzte Flo am langen Pfosten per Kopf nur knapp über den Torwinkel (80.). Laibstadt kam eigentlich nur einmal gefährlich vor das TSV-Tor. Beim Pass in den Strafraum kam dann aber Benedikt heraus gestürmt und klärte – allerdings zum Leidwesen von Cousin Philipp, den Benedikt etwas unsanft von den Beinen holte (85.). Philipp konnte aber nach kurzer Behandlung wieder weiter machen. Benni machte dann schließlich endgültig den Sack zu. Nach einem Einwurf von Serdar nahm er am linken Strafraumeck das Leder an, Serdar bot sich wieder an und band so zwei Gegenspieler, sodass Benjamin aus 20 Metern alle Zeit der Welt hatte. Er schaute, zielte und zog unhaltbar für Struller zum 3:0 ab (87.).
TSV Mörsdorf: Benedikt Ramsauer, Serdar Sahan, Philipp Groetsch, Alexander Koestler, Manuel Schmidt, Marco Hofbeck, Andreas Schmidt, Matthias Hofbeck, Florian Gerner, Martin Meixner, Benjamin Ramsauer (Stefan Gerner, Oliver Schmidt, Bastian Meixner).
Tore: 0:1 Benjamin Ramsauer 60.), 0:2 Serdar Sahan (70.), 0:3 Benjamin Ramsauer (85.).
Den Anfang der Mörsdorfer Festspiele auf Laibstadts Höhen hatte die Reserve gemacht. Nach dem Tabellenführer Limes II am Karsamstag hatte sie es mit Laibstadt nun am Ostermontag mit dem noch punktlosen Schlusslicht zu tun. Und der TSV hatte kein Mitleid und schoss sich beim 8:2 den (vielleicht vorhandenen) Frust von der Seele. Allerdings relativierte Peter H. nach dem Spiel das Ergebnis etwas: „Laibstadt steht nicht umsonst dort, wo es steht“. Aber acht Tore müssen ja auch zuerst mal geschossen sein! In die Torschützenliste trugen sich ein: Neuzugang Frank Feyerlein (2), Florian Schmalzl (2), Christoph Grad (2), Ersan Ünsal und Peter Breuer per Elfmeter.
Mit einer kämpferisch überzeugenden Leistung stürzte der TSV (blaue Trikots, vorne Philipp) beim 3:0-Sieg auf den stürmischen Laibstädter Höhen die DJK Laibstadt vom Thron der A-Klasse und bleibt weiter dick im Rennen um den Aufstieg. (Foto: Tschapka, Hilpoltsteiner Kurier).
