Mi., 31.05.17, 18.30 Uhr: TSV - Türkspor Freystadt 3:2

Vizemeister nach Derbykrimi

Mörsdorf (mei) Eigentlich konnte es ja nicht anders kommen. 2013/14 Fünfter, 2014/15 Vierter, 2015/16 Dritter – da musste 2016/17 ja zwangsläufig der zweite Platz folgen. Und es kam tatsächlich so. Aber halt wie!

„Wenn man da an der Seitenlinie mal umkippt, muss man sich nicht wundern, oder?“, äußerte sich Trainer Christian noch etwas mitgenommen nach dem wegen der Stadtmeisterschaft vorgezogenen letzten Rundenspiel gegen Türkspor Freystadt. Nein, muss man sich nicht. Chancen waren nicht nur für zwei Spiele vorhanden, nein, für drei oder mehr, und davon fast ein Dutzend hundertprozentige – und dann musste der TSV einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen, um nach einer nervenaufreibenden Aufholjagd doch noch mit 3:2 zu gewinnen. Und das bedeutet nun, dass die Saison noch nicht beendet ist. Die nicht mehr für möglich gehaltene Vizemeisterschaft berechtigt den TSV nun zur Teilnahme an der Relegation zur Kreisklasse.

Nach den überraschenden Ergebnissen des vergangenen Sonntags reichte dem TSV ein Punkt gegen den Nachbarn Türkspor. Obwohl es sicher nicht die Taktik war, mit einem Unentschieden diesen Punkt zu schaffen, begann der TSV zunächst recht verhalten. Ebenso wie die Gäste, die etwas ersatzgeschwächt auch vorerst mal auf Torsicherung aus waren. Aber beim ersten Angriff des TSV war schon die erste Großchance zu verzeichnen. Nach einem weiten Ball von Marco in die Sturmspitze kam Simon vor Türkspor-Keeper Atakan Mintemur an das Leder und lupfte den Ball vor Mintemur Richtung Tor - der Ball landete an der Latte (8.). Und das sollte nicht der letzte Aluminiumtreffer des TSV gewesen sein. Dass die Gäste nicht zu unterschätzen waren, bewiesen sie nach einer guten Viertelstunde. Nach einem Freistoß kam Atakan Gökce am linken Fünfereck an den Ball und versuchte es mit einem Schuss aus der Drehung. TSV-Torwart Benedikt konnte am kurzen Pfosten zur Ecke klären (17.). Diese wurde dann von Gökce hoch in Richtung Tormitte geschlagen, wo Benedikt das Leder mit links über die Latte lenkte – dachten alle. Denn plötzlich begannen die Türksporspieler zu jubeln und Benedikt holte den Ball aus seinem Tor – der Ball war nicht über die Latte ins Aus, sondern unter der Latte ins Tor gefallen – 0:1 aus dem Nichts (18.).

Das schien aber noch kein größeres Problem zu sein, denn der TSV hatte an sich das Spiel fest in der Hand. Außerdem folgte ja bald die nächste Chance. Wie kürzlich in Berching war der Ausgangspunkt ein Freistoß. Während Torwart Mintemur seine Mauer stellte, schoss Oliver aus halbrechter Position auf das Tor. Mintemur kam gerade noch an Ball, ließ ihn aber zu Tobi E. abprallen. Dessen Schuss vom linken Fünfereck parierte Mintemur per Fuß, den Nachschuss setzte Florian aus acht Metern über das Tor (25.). Dann wieder Simon. Erneut ein weiter Ball von Marco, Simon wieder allein vor Mintemur, diesmal ging der Lupfer knapp neben den rechten Pfosten ins Aus (28.). Und dann kam der nächste Konter von Türkspor. Plötzlich waren zwei Gästestürmer gegen zwei TSV-Verteidiger, Gökce legte auf, Berat Simsek spielte Philipp aus und überwand den diesmal machtlosen Benedikt aus sieben Metern zum 2:0 für Türkspor (32.) – jetzt kam dann doch etwas Nervosität beim TSV auf. Vor allem auch, weil anschließend gleich eine ganze Reihe bester Chancen vergeben wurden. Unter anderem war in der 40. Minute Andi K. allein vor Torwart Mintemur, doch auch sein Lupfer ging über das leere Tor. Und dann kam doch noch der so wichtige Anschlusstreffer vor der Halbzeit. Oliver wurde von seinem Gegenspieler im Strafraum in Eishockeymanier gecheckt – Schiedsrichter Olvier Johannes, seines Zeichens Obmann der Schiedsrichtergruppe Neumarkt, pfiff sofort Elfmeter. Marco zeigte keine Nerven und verwandelte sicher zum 1:2 (43.).

Doch nach der Pause schien das Festival der vergebenen Chancen weiterzugehen. Nach einem Freistoß von Marco verlängerte Tobi E. den Ball per Kopf aus sieben Metern – an die Latte (46.). Eine Minute später dann aber der umjubelte Ausgleich. Nach Zusammenspiel von Benni und Simon kam letzterer halbrechts im Strafraum an den Ball und drosch das Leder mit rechts in die Maschen – 2:2 (47.). Türkspor gab sich aber keineswegs auf. Nach einem Freistoß und der Faustabwehr von Benedikt kam Orhan Sarikus an der Sechzehnerlinie zum Schuss, setzte das Leder aber knapp neben den rechten Pfosten (60.). Eine Viertelstunde später dann doch die Vorentscheidung in dem sehr fairen Gemeindederby. Nach einem Foul am eingewechselten Matze brachte Oliver den Freistoß von halbrechts auf das kurze Fünfereck, wo Tobi E. den Ball per Kopf ins Tor verlängerte – 3:2 (76.). Aber noch immer war der Sieg nicht unter Dach und Fach. Zehn Minuten vor Schluss wurde dann nochmal überdeutlich, warum das so war. Nach einem Konter flankte Oliver von links auf den langen Pfosten. Simon streckte sich und kam mit dem Kopf noch an den Ball – der am Pfosten landete. Der Ball prallte zu Florian, und der setzte die Kugel an die Latte (80.) – und da soll man als Trainer und Fan nicht verzweifeln! Als dann ein paar Minuten später auch noch Oliver allein vor Torwart Mintemur scheiterte (84.), war dann alles klar – der TSV hat sich die Tore für die Relegation aufgehoben!

TSV Mörsdorf: Benedikt Ramsauer, Philipp Groetsch, Andreas Kastner, Andreas Schmidt, Stefan Hofbeck, Marco Hofbeck, Simon Meixner, Tobias Eberle, Florian Gerner, Oliver Schmidt, Jonas Theußen (Benjamin Ramsauer, Matthias Hofbeck, Martin Meixner).
Türkspor Freystadt: Atakan Mintemur, Hakan Sazanlar, Bilal Aytar, Gökmen Mintemur, Orhan Sarikus, Atakan Gökce, Baris Gökce, Mehmet Fertek, Berat Simsek, Alican Mintemur, Gürkan Tastan (Bayram Aytar).
Tore: 0:1 Atakan Gökce (18.), 0:2 Berat Simsek (32.), 1:2 Marco Hofbeck (43., Foulelfmeter), 2:2 Simon Meixner (47.), 3:2 Tobias Eberle (76.).

Am Dienstag zuvor hatte die Reserve ihr letztes Spiel – und gewann erneut. Nach dem überraschenden Sieg gegen Meckenhausen war das 5:1 gegen den Tabellenvorletzten Türkspor fast schon erwartungsgemäß. Nach Toren von Bastian (2), Florian, Peter B. und Gradi schloss die Reserve damit ihre Runde als Erster der zweiten Tabellenhälfte ab – zwar noch ausbaufähig, aber schon mal ein Anfang.

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